Premiere: 15. Oktober 2021

HÖLLOCH – ein «doppeltes Stück» von Andres Boller und Hans Strub (unter Mitarbeit von Friedo Dürr)

Das eine: Eine Kollegen-Gruppe von Spitalangestellten besucht mit der Psychiaterin Riccarda ihren neuentdeckten Gang im «Hölloch». Der geplante Tagesausflug verläuft allerdings unplanmässig, weil ein plötzlicher Wassereinbruch zu einer grossen und existentiellen Herausforderung wird. Dabei kommt die Unterschiedlichkeit der Charaktere überdeutlich zum Ausdruck.

Das andere: An Stalagmiten in den Bühnenecken werden zu Beginn des Stück zwei «alte» Figuren und zwei heutige Personen angebunden; eine übergestülpte Kopfmaske engt ihr Sichtfeld sehr ein, was zu unter-schiedlichen Reaktionen der vier führt. Geleitet wird diese Ebene vom griechischen Philosophen Platon, der hier sein «Höhlengleichnis» aus der «Politeia» inszeniert. In diesem berühmten Gleichnis geht es um das richtige «Sehen» und «Erkennen», und dass hinter allem eine «Idee des Guten» steht.

«Sehen» ist das Bindeglied zwischen beiden Ebenen. «Sehen» wir das Wesentliche in dieser Welt und in unserem Leben – wirklich? Oder leben wir, bildlich gesprochen, wie in einer «Höhle» mit einem «Höhlenblick»? Das Platon-Bild fordert bis heute heraus.